NDR unterdrückt Interview: "Ich lasse mich nicht als 'homophob' stigmatisieren!''
Hannover, Mai 2015. Bald mehr als sechs Monate ist es her, seit der NDR mit Genehmigung der Eltern ein Interview mit sehr interessanten Äußerungen einer 16-jährigen geführt hat, die sich auf einer Demo u. a. nicht als intolerant oder gar als 'homophob' hat stigmatisieren lassen wollen - und dies entsprechend begründete. Bis heute wurde das Interview für keine Berichterstattung oder Sendung verwendet oder veröffentlicht - obwohl es einen wertvollen Beitrag zur objektiven Meinungsbildung in der Bevölkerung hätte leisten können.
.
Der junge Teenager*, der am Rande einer Demo im November 2014 interviewt wurde, brachte charmant aber deutlich zum Ausdruck, dass er sich nicht in eine Ecke drängen lassen und stigmatisieren lassen möchte und auch das Recht behalten will, eine eigene Meinung zu haben. Dann gab die heranwachsende junge Frau dazu kurioserweise mit an, auch ihre Ekelgefühle behalten zu wollen - was im ersten Moment befremdlich klang. Im zweiten Moment begründete sie dies der NDR-Reporterin u. a. wie folgt:
"Ich möchte weder heute noch in Zukunft nicht als normal empfinden wollen, was für mich eklig ist: Muß ich mich denn als homophob beschimpfen lassen nur weil ich es eklig finde, wenn ein Mann seinen Penis einem anderen Mann in den Hintern steckt, wo der Stuhlgang drin ist?"
Für ihr Alter durchaus selbstsicher und ohne Überheblichkeit beantwortete sie bereitwillig die weiteren Fragen der NDR-Reporterin und sie machte danach klar:
"Ich möchte mich nicht für meine eigenen Empfindungen zur Sexualität stigmatisieren lassen, die von den meisten Menschen als normal empfunden wird. Und Toleranz gilt nicht nur für eine Seite."
Die vielen interessanten Antworten der jungen Frau bleiben bis heute verborgen. Das Interview hat der NDR nie eröffentlicht, auch nicht in Teilen; es wird der breiten Öffentlichkeit schlicht vorenthalten.
.
.
* Hinweis zur aktuell gängigen Diskriminierung von Sprache und Rechtschreibung:
Im Interesse der besseren Lesbarkeit wird auf sprachverstörende Formulierungen wie "Clowns und Clowninnen", "Kinder und Kinderinnen" und typografisch völlig falsches wie "LeserInnen" und "Leser_innen" oder "Leser*innen" und "ProfessX" etc. verzichtet; es ist immer die Funktion gemeint und nicht das Geschlecht.
Einer oder mehrere Kommentare sind noch nicht freigeschaltet.