Verteidigungsexperte warnt: Kriegsgefahr!

6. Oktober 2016
von Redaktion

Willy Wimmer, (c) G. Oberheide 2015HANNOVER. Zu den aktuell bedrohlichen Ereignissen erklärte der Verteidigungsexperte Staatssekretär a.D. Willy Wimmer auf Nachfrage:

Wenn man die öffentlichen Erklärungen unserer Regierungsmitglieder und die aus der EU und NATO verfolgt, sind wir offensichtlich auf einem semantischen Kriegskurs. Wie vor dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien 1999 wird die tatsächliche Entwicklung wie bei dem vom Westen unterstützten Putsch und seinen Folgen in der Ukraine umgedeutet, um einen Krieg gegen Rußland zu legitimieren. Es gibt genügend krisenhafte und von den NATO-Staaten hergestellte Kriegsszenarien südlich und südostlich unserer Staaten, daß jederzeit der übergreifende Funke gezündet werden kann.

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Diese Gefahr wird durch die zwischen Weltkrieg und inneren Unruhen bis hin zu einer Militärdiktatur schwankenden Lage in den USA und dem dortigen Wahlkrieg potenziert. Anders als vor dem Ersten Weltkrieg, bei dem die Staaten angeblich "schlafwandlerisch" in den Krieg gezerrt wurden, geht die Grundanlage für einem möglichen großen Krieg auf eine strategische Entscheidung der USA unmittelbar  nach der deutschen Wiedervereinigung auf globale Vorherrschaft zu ihren Gunsten zurück.

In seinem gerade erschienenen Buch „Akte Moskau“ weist Wimmer auf die seit Anfang der neunziger Jahre ablaufende Entwicklung aus sicherheitspolitischer Sicht hin.


WER IST WILLY WIMMER -
UND WESHALB WIRD ER VON LEITMEDIEN IGNORIERT?

Willy Wimmer ist unter Einschluss von Finanz- und Wirtschaftsfragen Experte für globale Sicherheitspolitik und führte über Jahrzehnte auf höchster staatlicher Ebene Gespräche. Der Jurist war 33 Jahre Bundestagsabgeordneter und von 1985 bis 1988 verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dann bis 1992 Parlamentarischer Staatssekretär unter dem Bundesminister der Verteidigung mit den besonderen Schwerpunkten Integration der Streitkräfte in Deutschland und Zusammenarbeit mit der Westgruppe der Truppen (ehemals Sowjetunion) im Kabinett Kohl III und Kabinett Kohl IV. Wimmer war Stellvertretender Leiter der Delegation des Deutschen Bundestages bei der Parlamentarischen Versammlung der OSZE und von Juli 1994 bis Juni 2000 Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE. Seit den 1990er Jahren, vor allem seit den Jugoslawienkriegen (über die der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder erst Jahre später am 09.03.2014 öffentlich erklärte, dass diese Kriege von ihm und seiner damaligen Regierung völkerrechtswidrig begangen wurden), kritisierte Wimmer in außen- und sicherheitspolitischen Fragen immer deutlicher, auch gegen die eigene Partei- und Fraktionslinie. Er beklagte, dass die Fraktion ihn mit Sanktionen belegt hätte: Er habe nicht mehr reden dürfen, habe Dienstreisen gestrichen bekommen und sei durch die Fraktionsführung isoliert worden - und sah darin eine Gefährdung der parlamentarischen Demokratie. „Wenn man Leute aus den parlamentarischen Beratungen ausschließt, indem sie vor dem Parlament nicht mehr reden dürfen und sie aus dem Ausschuss geworfen werden, wenn sie dort den Mund aufmachen, trägt das dazu bei, dass unser parlamentarisches System verkommt.

   Neben dem früheren stellvertretenden Finanzminister der Vereinigten Staaten von Amerika Paul Craig Roberts und John W. Whitehead (Präsident des Rutherford Institute) ist Wimmer Mitglied der Redaktion der Onlineplattform Cashkurs (cashkurs.com) des Börsenmaklers und Publizisten Dirk Müller und weiterhin gelegentlich Autor auch für die NachDenk-Seiten (nachdenkseiten.de). Sehr oft zu sehen und zu hören ist Wimmer als Interviewpartner des Moderators Ken Jebsen auf kenFM.de und Redner auf vielen Friedensveranstaltungen, so z. B auch in Hannover, wo er auf Einladung des DGBs am Antikriegstag 2015 sprach. Dort erschienen zwar viele Zeitungen und Sender, eine Berichterstatung über seine Rede blieb aber aus; allein dieses Medium berichtete. ■


Querverweise:
Wimmer: Fluchtursachen bekämpfen müsste bedeuten, den die Weltherrschaft durch Krieg und Gewalt anstrebenden Staaten die Gefolgschaft zu verweigern

Willy Wimmer: "Der Bundespräsident soll die Amerikaner auffordern, mit ihren Kriegen Schluß zu machen"



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